Interview Staalplaat

Seit wann gibt es Staalplaat?
Es gibt uns seit etwa 20 Jahren. Wir sind eine sehr alte Gruppe.
Bist du der alleinige Gründer von Staalplaat?
Nein. Am Anfang waren wir zu dritt. Zwei sind relativ schnell ausgestiegen. Dann sind zwei neue dazu gekommen, und mit diesen zwei haben wir es dann wirklich aufgebaut.
Wie bist du zu der Idee Staalplaat gekommen?
Nee... Nein, so ist es nicht passiert. Staalplaat ist eher etwas, das gewachsen ist als, dass man sich das ausgedacht hat. Zuerst wollten wir, ohne groß nachzudenken, einfach etwas tun. Das ging sehr leicht. Wir konnten einen Raum kriegen, und hatten auch die Möglichkeit, daß da Leute waren, die uns helfen wollten. Da war alles drin, und so fängt man an, ohne wirklich nachzudenken.
Die Philosophie, die Netzwerkidee ist mit Staalplaat gewachsen.
Die entsteht. Es ist so, daß, wenn man anfängt zu arbeiten, dann realisiert man, daß da irgendwo ein Loch, daß da eine bestimmte Richtung ist, wo man findet, daß man hin will. Das entdeckt man eigentlich erst, wenn man einsteigt, nicht vorher von außen.
Was genau ist das Staalplaat Soundsystem? Sind das immer die gleichen Menschen, oder wechselt das?
Staalplaat Soundsystem hat einen ähnlichen Anfang wie Staalplaat. Ich war mal in der Volksbühne, und da spielte das Wire Soundsystem. Das war superschlecht. Ich war da mit anderen und habe gesagt, nach, wenn das so ist, dann können wir auch mal das Staalplaat Soundsystem anfangen. Wir sollten da mal einfach Jazz spielen, was die da spielen, hat auch nichts mit Wire zu tun. Dann habe ich eine Einladung gekriegt, ob ich nicht irgendwo was tun wollte. Ich dachte: naja, warum nicht, und weil ich gerade vorher über das Staalplaat Soundsystem gesprochen hatte, dachte ich, dass der Name auch o.k. ist. Irgendwann kam eine Einladung aus Frankreich, und die wollten gar nicht wissen, was ich machen würde. Es war der Name, der gut war. So hatte ich die Möglichkeit einfach hin zu fahren und vor Ort zu überlegen, was ich tun wollte.
Staalplaaat Soundsystem arbeitet trotzdem mit ein paar Elementen, die immer wieder zurückkommen. Es ist Lowtech. Materialien, die um dich herumliegen, und die dann neu arrangiert werden. Das kann nur Sound sein, einfache Geräusche, die man nutzt oder Maschinen oder eine Mischung aus beiden. Jedenfalls sind es immer ziemlich alltägliche Sachen, mit denen man ein andere "Form" macht. Wer das ist, ist immer unterschiedlich.
Ist das Motto Ton und Bild ein Ansatz, den ihr mit dem Soundsystem auch selber so umsetzt oder ist diese Form der Verbindung von Ton und Bild eine einmalige Geschichte?
Dieses [am Samstag] wird jedenfalls einmalig, das war letztes Jahr auch so. Das haben wir letztes Jahr hier gemacht und dann nie wieder. Ton und Bild. hm.... in den ersten Gesprächen mit Carsten war es eher ein Hörspiel, das er genannt hatte, und von dort aus habe ich gedacht, für mich ist es eher Hörspiel als Ton und Bild. Wenn ich Ton und Bild nehmen würde, würde ich Fernseher und Projektoren nützen. Das hier ist ein Hörspiel und es wird wenig Bild geben, jedenfalls im visuellen Sinne.
Vielen Dank für das Gespräch!

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Geert-Jan bei der Arbeit